Studienangebot und Berufsbild
Der Studiengang International Production Engineering and Management
Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau steht als Schlüsselindustrie und Motor der Wirtschaft für Innovationskraft und technologische Leistungsfähigkeit des Standortes Deutschland. Mit einem Welthandelsanteil von ca. 20 Prozent ist die Branche führender Anbieter von Maschinen weltweit, noch vor den USA und Japan [1]. Auf Grund des hohen Exportanteils sind alle größeren Unternehmen im Bereich der Produktionstechnik international aufgestellt und suchen dringend genauso international ausgerichtete Fach- und Führungskräfte, die neben ihrem technischen Fachwissen auch Kompetenzen in Betriebswirtschaft und Fremdsprachen mitbringen.
Gerade hier zeigt sich nun ein eklatanter Widerspruch zwischen geforderter Berufsqualifikation und Profil der Studienabsolventen: Während in der VDI Ingenieurstudie fast die Hälfte der befragten Ingenieure angaben, dass verhandlungssichere Englischkenntnisse für ihre Stelle zwingend erforderlich seien [2] und ca. 30 % der Absolventen in den ersten Jahren ihrer Berufstätigkeit mind. 1 Monat im Ausland arbeiten [3], haben nach einer Studie des IHF nur ca. 1/3 der deutschen Studierenden in den Ingenieurwissenschaften einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt – einschließlich Auslandspraktikum – absolviert [4]. Damit ist die Einführung international ausgerichteter Ingenieurstudiengänge im Hinblick auf die Beschäftigungsbefähigung dringend geboten.
Deshalb unterstützen folgende renommierte Firmen als Partnerunternehmen den Studiengang IP:
Der internationale Bachelorstudiengang baut auf den erfolgreichen Studiengängen Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen auf und fokussiert auf Produktionstechnik und Management mit internationalen Inhalten. Er soll deutsche und deutschsprachige Studierende für das Berufsfeld der Produktionstechnik in internationalem Umfeld qualifizieren.
In den ersten Semestern werden Kompetenzen in grundlegenden Fächern, hier insbesondere Mathematik, Technische Mechanik, Konstruktionstechnik, Produktionstechnik und Betriebswirtschaftslehre erworben. Begleitend hierzu werden Grundlagen in Elektrotechnik, Informatik und Werkstoffkunde vermittelt. Bereits ab dem zweiten Semester erfolgt ein Ausbau der Grundlagenkompetenzen auf den Gebieten „International Production Engineering“ und „International Production Management“.
Weltmarkt- und Exportanteile des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus (Quelle: VDMA)
ZIEL & STRUKTUR
Neben den Pflichtmodulen wird ein spezieller Katalog von ausschließlich englischsprachigen „International Elective Modules“ geschaffen, aus dem die Studierenden Module mit technischen und/oder wirtschaftswissenschaftlichen Inhalten wählen können. Internationale Inhalte werden in den folgenden Formen vermittelt:
- Englischsprachige ingenieur- und wirtschaftswissenschaftliche Lehrveranstaltungen, wie beispielsweise „Production Technology“ und „Quality management“. Dabei wird in speziellen begleitenden Übungen gezielt der Erwerb der englischen produktionstechnischen Fachsprache geschult. Vorlesungsskripte werden englisch oder zweisprachig angeboten.
- Vorlesungen mit internationalen Inhalten (meist englischsprachig), wie „International Supply Chain Management“ oder „Global Operations Strategy“
- Integration von Gastvorlesungen internationaler Referenten in englischer Sprache in Vorlesungen, wie „Umformtechnik“ oder „Kunststofftechnik“.
- Im dritten Studienjahr sind zwei Mobilitätsfenster vorgesehen. Damit wird den Ergebnissen einer HIS-Studie Rechnung getragen, nach dem in Bachelorstudiengängen die Mobilität der Studierenden im Vergleich zu Diplomstudiengängen gesunken ist [3].
Das fünfte Semester steht für einen Studienaufenthalt an einer Partneruniversität zur Verfügung. Das sechste Semester dient schwerpunktmäßig zur Ableistung der verpflichtenden berufspraktischen Tätigkeit (Industriepraktikum) und/oder der Anfertigung der Bachelorarbeit im Ausland. Die Bachelorarbeit soll in einer Fremdsprache verfasst werden. Sie kann auf Wunsch unter der gemeinsamen Betreuung eines Lehrstuhls des Erlanger Maschinenbaus mit einem ausländischen Partnerlehrstuhl angefertigt werden.
Das Department Maschinenbau unterhält eine Vermittlungsbörse für Studienaufenthalte, Industriepraktika und Bachelorarbeiten im Ausland. Dabei werden die Kontakte zu ausländischen Hochschulen und Unternehmen genutzt und insbesondere im außereuropäischen Raum weiter ausgebaut.
[1] | Quellen: VDMA (www.zukunft-maschinenbau.de) und Magazin für Wirtschaft und Finanzen der Bundesregierung (http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Magazine/MagazinWirtschaft Finanzen/056/sp-3-deutscher-maschinen-und-anlagenbau-wichtiger-motor-im-deutschen-export.html) |
[2] | VDI Ingenieurstudie 2008 (https://www.vdi.de/uploads/media/VDI-Ingenieurstudie.pdf) |
[3] | VDI Ingenieure auf einen Blick 2014, https://www.vdi.de/wirtschaft-politik/arbeitsmarkt/2014-ingenieure-auf-einen-blick |
[4] | Studium in Bayern, weltweit unterwegs: Auslandsmobilität bayerischer Hochschulabsolventinnen und –absolventen, Bayerisches Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung (IHF), 2017, www.ihf.bayern.de/uploads/media/IHF_kompakt_2017_September.pdf |